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Channel: Kommentare zu: Offener Brief an die Leo-Redaktion: Sind Klischees Jungssache oder Mädchensache?
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Von: almut

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Liebe Frau Kutter, liebe Leo-Redaktion, ich beziehe mich tatsächlich auf Ihre wiederkehrende Aufforderung an Kinder, einen Aspekt Ihres Lebens nach Geschlecht zu trennen, und nicht auf das Leo-Heft als Ganzes. Meine Tochter hat seit 2 Jahren ein Abo und ich bin froh, dass sie sich nicht für BravoGirl, Germanys Next Topmodel oder eine ähnliche Zeitschrift "extra für Mädchen" entschieden hat. Ich lese also gerne mit, stelle aber fest, dass die Frage dieser Rubrik regelmäßig zur Reproduktion von Rollenklischees führt. Werden wir explizit oder unterschwellig auf unser Geschlecht und damit verbundene Klischees hingewiesen, kommt automatisch das Phänomen des 'Stereotyp Threat' zum Tragen, auch bei Erwachsenen. (So führt z.B. schon die flüchtige Begegnung mit stereotypen Frauenfiguren in einem Werbespot dazu, <a href="http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/articleCO7F6-1.110992" rel="nofollow">dass Studentinnen auffällig weniger Interesse für "quantitative" Fachbereiche angeben</a>). Und diese Wirkung ist leider stärker und unmittelbarer, als die Analyse einer Kinderaussage auf Subtext und Widersprüche, in der von Lillifee und Pferden die Rede ist, von Spiderman und Jungs, die nicht malen können. Wenn Sie sich aber auf die Vielfalt in ZEIT LEO insgesamt beziehen wollen, dann fällt mir auf, dass beispielsweise im Themenbereich 'Fußball' Frauen und Mädchen kaum als aktiv Handelnde vorkommen, es sei denn sie weinen über ein verlorenes Spiel. Vermutlich wären Sie also ähnlich überrascht wie <a href="http://blogs.taz.de/hausblog/2014/06/04/frauen-in-der-taz/" rel="nofollow">die Redaktion der taz</a>, wenn Sie die letzten 10 Leo-Hefte untersuchten und dabei nicht nur Mädchen als handelnde Individuen zählten, sondern auch einen genauen Blick auf die Abbildungen, Autor*innen und Themenverteilung berücksichtigten. Es freut mich, dass Sie Ihren Leserinnen und Lesern zutrauen, die richtigen Schlüsse zu ziehen, noch besser fände ich, Sie würden meine Anregung nicht als Bevormundung der Kinder missverstehen, denn es geht mir einzig um ein größeres Bewusstsein um Wirkungsmechanismen, die unterhalb der intellektuellen Verstehensebene ablaufen. Schöne Grüße Almut Schnerring

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